Geschichte und Bedeutung
Der Altbirklehof, kurz Altbirkle, ist Namensgeber und Urzelle des Internats und Gymnasium Birklehof.
1550 als typischer Schwarzwälder Eindachhof erbaut, erfuhr das Altbirkle nach dem Kauf durch die Berliner Familie Wendelstadt seit den 1920er-Jahren eine facettenreiche Umnutzung. Nach größeren Baumaßnahmen und einer Sanierung des Wohnteils erfüllte das Altbirkle-Anwesen schließlich auch gehobene Wohnansprüche dieser Zeit. In den Anfängen der Schule Birklehof zu Beginn der 1930er-Jahre wurde nach Plänen von Gisbert von Teuffel, Architekt des Birklehof-Haupthauses und bedeutender Vertreter der so genannten Reformarchitektur im deutschen Südwesten, das erste Dachgeschoss für den Betrieb als Internat umgebaut und genutzt.
Mit dem vertrauten Anblick des Altbirkle verbinden ältere Schülerjahrgänge prägende Begegnungen und Erlebnisse mit beeindruckenden Persönlichkeiten. Hier haben in den Anfangsjahren des Internats auch Baronin Edith von Wolff, Mitbegründerin und Grande Dame der Schule, ebenso wie der Pädagoge, Altphilologe und Religionsphilosoph Georg Picht, Schulleiter des Birklehofs von 1946 bis 1955, und seine Frau Edith Picht-Axenfeld, Pianistin, Professorin und Mitgründerin der Freiburger Hochschule für Musik, mit ihren Kindern gewohnt. Archivierte Dokumente, aber auch persönliche Berichte von Altbirklehoferinnen und Altbirklehofern belegen Ehrfurcht und Hochachtung vor Georg Pichts „Olymp“ im Altbirkle oder Edith Picht-Axenfelds Klavierspiel, das von dort durch die geöffneten Fenster übers Gelände klang.
Gestern wie heute spricht der Altbirklehof, inzwischen der drittälteste noch im Original stehende Schwarzwaldhof, seine Betrachter emotional an. Für heutige Birklehoferinnen und Birklehofer strahlt das altehrwürdige Gebäude Vertrautheit, Kontinuität und Tradition aus, die es zu erhalten gilt.
Unter folgendem Link finden Sie einen Kurzfilm zur Historie des Gebäudes: Youtube
Gerne möchte ich ein Zitat des Architekten Freiherr Gisbert Teuffel von Birkensee entlehnen, das mich in meiner Freude als Bauforscher für den Altbirklehof sehr ansprach: „Schon sehne ich mich nach dem klaren Sonnentag da oben, während mein wackeliger kaum das Schreiben ermöglichender Zug in den dicken Nebel fährt, - aber ich musste schreiben, nicht nur um meiner Freude freien Lauf lassen zu können.“
Genau diese Freude am „Birklehof“ in seiner vielfältigen Gesamtheit wünsche ich allen jetzt und zukünftig Beteiligten! Das Altbirkle ist dabei Kern und Seele.